Der Jahreszyklus der Weinrebe Teil II: das Binden und der Knospenbruch
Nach dem Winterrebschnitt kommen allgemein fällige Arbeiten: Das „Abziehen“ und das Binden der Rebanlage.
Das abziehen
Unter Abziehen verstehen wir einfach das Entfernen der abgeschnittenen Reben aus dem Vorjahr. Da wir das verholzte Material mit händischem Zug aus den Drähten entfernen und das auch dementsprechend aussieht heißt es einfach „Abziehen“.
Das binden der Reben
Wenn nur noch das für das aktuelle Jahr vorgesehene Rebholz (das einjährige Holz) am Stamm ist, werden diese Arme gebunden. Da gibt es verschiedene Herangehensweisen in Österreich – wir haben die Guyot Erziehung für uns entdeckt. Hierbei werden die Reben leicht gebogen über einen Zweiten an den untersten Cordondraht gebunden.
So haben die jungen Triebe nach oben genügend Raum, um zu wachsen und ihre Laubwand zu entfalten. Diese wird für die Nährstoffproduktion durch die Fotosynthese und später als Beschattung der Trauben benötigt und wird hierfür in einem späteren in die höher gespannten Drähte eingestrickt. Aber dazu kommen wir in einem späteren Beitrag.
der knospen(durch)bruch
Je nach Verlauf und Temperaturschwankungen während der Frühlingsmonate beginnen die Knospen zwischen Mitte April und Mitte Mai zu erscheinen. Wir sagen dazu „Knospenbruch“. Diese Knospen haben auch unterschiedliche Grün- und manchmal sogar Rosa Töne! Ist die Natur nicht einfach unglaublich? Die Farbpracht Naturgewalt einer Pflanze bringt uns Jahr für Jahr zum Erstaunen.
Wenn man jetzt durch die Weingärten wandert, wird man in manchen Weingärten Reben finden, die in Ihrer Entwicklung schon weiter vorangeschritten sind und welcher, die noch kaum Knospen tragen. Das ist normal – denn keine Lage und kein Ort gleicht dem anderen. Das mitunter macht den Wein so einzigartig!